Azubi-Hackathon “Auf! ins Ehrenamt”

Draußen tobte der Orkan Hendrik, doch alle Teilnehmenden machten sich auf den Weg zu den Heidelberger Druckmaschinen zu einem Ideenwettbewerb zum Ehrenamt. Die zentrale Frage: Wie können Freiwilligen-Initiativen junge Menschen fürs Ehrenamt begeistern? Auszubildende aus sieben Unternehmen stellten sich in sechs Teams der Herausforderung. 

Von der Wahl der Initiative bis zur Präsentation der Ergebnisse lag alles in ihrer Hand. Begleitet wurden sie von freiwilligen Coaches aus der Volkshochschule Südliche Bergstraße, dem Wieslocher Gemeinderat und den Gastgebern von den Heidelberger Druckmaschinen.

Hackathon = Ideenwettbewerb

Gemeinsam in knapper Zeit ein Problem lösen. Dafür haben Software-Entwickler:innen Ende  der 90er Jahre Hackathons erfunden. Alle bringen ihre Rechner mit, ziehen  Kabel für Strom und Internet und dann gibt es kein Halten mehr. Pizzaschachteln und Club-Mate gehören ebenso dazu wie ein kurzes Nickerchen unter dem Tisch. Schließlich ist das Wort eine Neuschöpfung aus „Hacken“ und „Marathon“. Dabei ist der Marathon vergleichsweise kurz, denn Hackathons dauern zwischen einigen Stunden und wenigen Tagen. 

Hackathons haben längst die IT-Szene verlassen  und werden zu ganz verschiedenen Themen veranstaltet: von Wissenschaft über Fahrräder bis hin zur Bildung. Sie eignen sich für jedes Gebiet, in dem kreative Lösungen gesucht werden. 

Jedes große Erlebnis beginnt mit einer großen Geschichte

Diesen Gedanken des Design Thinkings griffen wir auf. Geschichten finden andere Wege in die Köpfe der Menschen als Zahlen, Daten, Fakten und Projektpläne. Sie setzen sich fest, lassen uns nicht mehr los und aktivieren uns. Geschichten erzählen wir im Kreis am Lagerfeuer, selten aber in Besprechungsräumen. Das wollten wir ändern.

Jede Gruppe bekam eine Kiste voller Material zum Geschichtenerzählen. Zauberhüte, Landkarten, Moderationskarten, Stifte, Scheren, Klebeband, Legosteine und Papierfiguren aus dem Fundus der Kinderkunstschule und der SAP lagen auf den Tischen bereit. Mit einer Kamera wurden die Geschichten bei der Präsentation auf eine große Leinwand übertragen.

So ein kleiner roter Legostein, für ein Kind ist der die Welt. Ein Kind sagt: „Das ist jetzt meine Rakete, das ist mein Pferd“ – was auch immer. Als Erwachsene stehen wir davor und sagen: „Ist ein roter Legostein. Was mache ich denn jetzt damit?“ Wir wollen heute Geschichten erzählen. Und Geschichten erzählen, das klappt einfach viel besser, wenn man was zum Anfassen hat und zum Zeigen, als wenn man einfach nur mit dem Stift vor einem Blatt Papier sitzt.

Wiebke Wetzel, Kundenzauberin

Ich bin ganz begeistert von dieser Veranstaltung. Es ist ja so viel los in der Welt und vieles belastet Menschen auch, aber dann ist der gesellschaftliche Zusammenhalt eben wichtig und das geht nur vor Ort. Das geht nur, wenn Leute sich engagieren und das ist eben unser Ehrenamt. Und deswegen muss es damit auch unbedingt weitergehen.

Lars Castellucci, Mitglied des Bundestags

 

Ehrenamt ist ganz wichtig für unseren Staat, ob es jetzt Katastrophenschutz, im sozialen Bereich, im Sport oder auch in der Politik ist. Unser Staat, unsere Gesellschaft ist auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Ich bin froh, dass ich dabei war, es war eine tolle Veranstaltung. Vielen Dank an alle Auszubildenden.

Moritz Oppelt, Mitglied des Bundestags

Teilgenommen haben Azubis von 

  • Das Palatin: Musikverein
  • Heidelberger Druckmaschinen: Wurzelwerk Gemeinschaftsgarten
  • Schweikert &  Draht Mayr: Deutsches Rotes Kreuz
  • Sparkasse Heidelberg: Feuerwehr
  • Stadt Wiesloch: Kinderschutz
  • Volksbank Kraichgau: Sportverein (Fußball)